Wegesitzventile

Die Grundausführungen der Wegesitzventile bestehen aus einem 2/2- sowie 3/2-Wegeventil. Mittels einer Kombination zweier dieser Ventilfunktionen innerhalb eines Blockes können 3/3- und 4/3-Wegefunktionen, mithilfe einer Zwischenplatte, optimal 4/2-Wegefunktionen realisieren. Die Varianten einer bestimmten Baugröße lassen sich beispielsweise in verstärkter Ausstattung für pulsierende schwellende Dauerbeanspruchung sowie hohe Schalthäufigkeit in den oberen Druckbereichen nutzen.

Um Wegesitzventile innerhalb bestimmter Rohrleitungssysteme zu integrieren, lassen sich individuelle Anschlussblöcke anflanschen. Optional wählbare Zusatzfunktionen für die Anschlussblöcke wie beispielsweise Umgehungsrückschlag- sowie Druckbegrenzungsventile erschließen einen weitreichenden Einsatzbereich der jeweiligen Typenreihe. Eine konzentrierte Kombination mehrerer Wegesitzventile, welche parallel geschaltet sind, ermöglichen einen sogenannten Ventilverband.

Direkt gesteuerte 3/2-Wegesitzventile benötigen zum Beispiel für eine Schaltfunktion keinerlei Differenz- beziehungsweise Mindestbetriebsdruck, da sie bereits ab 0 bar arbeiten. Sie verfügen über drei Anschlüsse (1, 2 sowie 3) sowie am Anker (Kern) über zwei Ventilsitze. Wechselseitig befindet sich stets ein Ventilsitz in geschlossener oder geöffneter Position. Die Wirkungsweise der Wegesitzventile ist somit davon abhängig, wie die Anschlüsse belegt sind, dies bedeutet, wie das Fluidsystem mit den jeweiligen Anschlüssen verbunden ist.

Ist das Wegesitzventil geschlossen, ist der Anschluss 1, welcher bei dem Medium führend ist, mit dem jeweiligen Zulauf verbunden. Der Anschluss 2 bildet in dieser Situation den Ventilausgang. Anschluss 3 steht hierbei für den Rücklauf oder die Entlüftung zur Verfügung. Der Elektromagnet führt keinen Strom und der Kern (Anker) inklusive seiner Dichtung, sperrt den Zulauf (Anschluss 1) ab, indem er mittels der Feder an den unten liegenden Ventilsitz gedrückt wird. Der Ausgang (Anschluss 2) ist dabei mit dem Rücklauf (Anschluss 3) verbunden.

Ist das Wegesitzventil geöffnet, liegt am Elektromagnet Spannung an und den Kern (Anker) zieht es in die Elektromagnet-Spule hinein. Hierbei wird der Kern, plus der oberen Dichtung, mittels der Feder dem oben liegenden Ventilsitz entgegengedrückt. Damit ist der Rücklauf (Anschluss 3) abgesperrt. Durch die nach oben führende Bewegung des Kerns (Ankers) wird der unten liegende Ventilsitz geöffnet, sodass das jeweilige Fluid vom Zulauf (Anschluss 1) zum Ausgang (Anschluss 2) fließen kann. Bei den Wegesitzventilen wird mittels einer Druckerhöhung die Verringerung der Kraft erreicht, welche zum Öffnen des Ventils benötigt wird.