Hydraulikzylinder
Bei Hydraulikzylindern handelt es sich um spezielle Arbeitszylinder (Linearmotor), welche mittels einer Flüssigkeit betrieben werden. Hydraulikzylinder gehören zu den sogenannten "hydraulischen Verbrauchern" und sind die wichtigsten Arbeitselemente innerhalb der Hydraulik.
Innerhalb eines Hydraulikzylinders (beispielsweise in Baumaschinen) wird die Energie der jeweiligen Hydraulikflüssigkeit, welche von einer Hydraulikpumpe oder einem Hydraulik-Druckspeicher geliefert wird, in eine gradlinige wirkende sowie praktikabel steuerbare Kraft umgesetzt.
In einem doppelt wirkenden Hydraulikzylinder (Differenzialzylinder) befinden sich zwei Kolbenflächen, die sich gegenüberliegend und mit einer Hydraulikflüssigkeit sozusagen gefüttert werden. Der jeweilige Zylinder hat somit zwei Bewegungsrichtungen, die aktiv sind. Sie werden in diversen Bereichen eingesetzt wo beispielsweise Klappen geöffnet und geschlossen werden müssen, beim Pressen und Stanzen wie auch beim Rütteln, Zuführen und Biegen.
Der Gleichlaufzylinder (auch Gleichgangzylinder genannt) verfügt auf den beiden Flächen des Kolbens über eine Kolbenstange. Dadurch ist die Menge des ein- beziehungsweise ausströmenden Hydrauliköls stets gleich groß. Gleichlaufzylinder lassen sich zudem auch mit einer einzelnen Kolbenstange betreiben. Hierbei sorgen spezielle Formungen sowie interne Bohrungen der Kolbenstange dafür, dass die Verhältnisse der Flächen gleich sind.
Bei dem Tandemzylinder sind zwei Zylinder auf eine gewisse Weise verbunden, wobei die Kolbenstange vom ersten Zylinder auf die Kolbenstange des Zweiten, durch eine Verbindung in dessen Boden, wirkt. Auf diese Weise wird eine wesentlich größere Kraft erzeugt, obwohl die Baugröße geringer ausfällt. Die Einsatzbereiche der Tandemzylinder finden sich zum Beispiel bei Sondermaschinen oder Maschinen mit geringen Hubläufen jedoch großen Kräften.
Einfach wirkende Hydraulikzylinder besitzen ausschließlich eine Kolbenseite, welche mit einer Hydraulikflüssigkeit gespeist wird. Effektive Arbeit kann der Zylinder somit nur für eine Richtung leisten. Die Rückbewegung kann hierbei über eine Feder als Fremdkraft oder die Eigenmasse erfolgen. Einfach wirkende Zylinder werden oftmals bei Hebebühnen eingesetzt.
Bei einem Plungerzylinder (Tauchkolbenzylinder) steht kein eigentlicher Kolben zur Verfügung. Er wird bei diesem Zylinder durch die Kolbenstange ersetzt. Derartige Zylinder verfügen über einen äußerst günstigen mechanischen Wirkungsgrad, werden jedoch axial geführt. Tauchkolbenzylinder finden sich bevorzugt innerhalb der Werftindustrie, dem Hüttenwesen sowie bei hydraulischen Pressen.
Die Hydraulikzylinder, welche innerhalb der Industrie bevorzugt genutzt werden, verfügen über eine Rundbauweise nach ISO 6022 sowie DIN 24333. Zugstangenzylinder besitzen die ISO 6020/2 und DIN 24554.


