DIN 3852
Einschraubzapfen und Einschraublöcher für Rohrverschraubungen, Armaturen und Verschlussschrauben
Einschraubzapfen stellen, wie im Englischen benannt (male), die männlich geformte Schraube dar, während die Einschraublöcher den weiblichen Teil (female) der Schraubverbindungen tragen. Dazwischen kann ein Dichtungsring liegen.
Englische Gewinde mit Zollangaben sowie eigener Gewindesteigung werden mit G abgekürzt, metrische Maßeinheiten mit M angegeben. Zudem kann der Zapfen, gelegentlich auch das Einschraubloch, konisch ausgeformt sein, damit beim aneinander schrauben die beiden Teile immer fester aneinander gepresst und damit abgedichtet werden.
DIN 3852
"Einschraubzapfen und Einschraublöcher für Rohrverbindungen, Armaturen und Verschlussschrauben" Diese Norm schreibt in den technischen Datenblättern die Form und die Verwendbarkeit der Schraubverbindungen vor. Im Datenblatt der Einschraubverschraubungen sind sie festgehalten.
DIN 3852-1 "Konstruktionsmaße für metrische Feingewinde"
In dieser Norm werden alle Maße der unterschiedlich gestalteten Einschraubzapfen und der dazu passenden Einschraublöcher beschrieben. Außerdem werden die Arten der Dichtungsringe festgelegt. Die Werte für die Feingewinde werden in metrischen Größen (mm versus Zoll oder Inch) angegeben.
Zugehörige Normen
Mit der Norm 13 sind die Feingewinde mit den Steigungen 1 mm, 1,5 mm und 2 mm und den entsprechenden Gewinde-Nenndurchmessern festgelegt. Normgewinde unterscheiden sich davon durch die höhere Steigung von 2,5 mm. Norm 158 beschreibt die Werte für kegelförmige Außengewinde und den dazugehörigen zylindrischen Innengewinden einschließlich ihrer Prüfung. Die Verwendbarkeit der Dichtringe wird mit der Norm 7603 geregelt.
Form
Für Einschraubzapfen (male) werden in den technischen Datenblättern drei Formen, nämlich A, B und C angeführt. Die Abdichtung der Rohrverschraubungen erfolgt mittels
- zusätzlichem Dichtelement ( Dichtring) - Form A,
- Dichtkante am Zapfen selbst - Form B,
- selbstdichtend durch kegeliges Außengewinde - Form C.
Einschraublöcher (female) werden dem gegenüber mit X (für A), Y (für B) und Z (für C) bezeichnet, wobei Form Z zylindrisch ausgeführt ist. X und Z sind am Boden mit Auslauf konstruiert, während Form Y mit einer quer laufenden (horizontalen) Rille versehen ist.
DIN 3852-2 "Konstruktionsmaße für Rohrgewinde"
Punkt 2 der Norm befasst sich mit Einschraubrohrverbindungen, die nicht selbst dichten sowie mit den besonders im angelsächsischen Raum gebräuchlichen Whitworth-Rohrgewinden (Norm 3858). Hier werden für die Außengewinde nur die Formen A (mit einzusetzendem Dichtring, Norm 7603) und C ( konisches Außengewinde) benannt, während für Innengewinde die Formen X (mit Auslauf für A), Y ( mit Rille für A) und Z (mit Auslauf für C) zur Verfügung stehen.
Whitworth-Gewinde werden mit "G" abgekürzt und mit der Angabe in Zoll "A" ergänzt. Beispiel: G 3/8 A. Zusätzlich werden konische Außengewinde mit "R" abgekürzt , zylindrische Innengewinde mit "Rp" und als Sonderfall konische Innengewinde mit "Rc". Weiters bestimmen positive und negative Toleranzen, wie weit sich die Gewinde dichtend aneinander schrauben lassen. Da es zwei Längen der Gewinde, "Regel" und "Kurz", gibt, ist darauf zu achten, dass keinesfalls lange, konische Außengewinde in kurze Innengewinde geschraubt werden und die Toleranzklassen 1 und 2 berücksichtigt werden.
DIN 3852-21 "Konstruktionsmaße für Rohrgewinde nach EN ISO 228-1 und O-Ring-Dichtung"
Gewinde
Mehrere Punkte sind für die Gewinde der Einschraubverschraubungen zu Beginn festzustellen:
- Das Gewinde ist nicht selbst dichtend und benötigt daher einen Dichtungsring (EN ISO 228-1), außer
- die Einschraubzapfen besitzen eine metallene Dichtkante in der Form B.(EN ISO 1179-4)
- Der Arbeitsdruck darf 25 MPa oder 250 bar nicht überschreiten.
- Sie dürfen bei Wasser und Gas führenden Leitungen sowie zum Transport flüssiger Brennstoffe und anderer umweltgefährdender Stoffe eingesetzt werden, jedoch nicht in mittels Druck arbeitenden Anlagen.
- Einschraubzapfen nach DIN 3852 Teil 2 dürfen nicht verwendet werden.
- Die Gewindenenngrößen finden in G 1/4, G 3/8, G 1/2, G 3/4 und G 1 Anwendung
O-Ringe
Sie werden zur Dichtung verwendet und besitzen
- einen genormten, lichten Innendurchmesser, der an die Gewindegröße angepasst ist, sowie
- eine genormte Materialdicke.
Der verwendete Nitrilbutadienkautschuk NBK bildet die Basis aller genormter O-Ringdichtungen. Abweichungen im Gebrauch müssen mit dem Hersteller besprochen werden.
Druckbeständigkeit der Rohrverschraubungen
Sowohl der Stahl der Rohrverbindungen als auch der Werkstoff der O-Ringe unterliegt bestimmten Vorgaben. So muss der Berstdruck bei 100 MPa liegen, der den maximalen Arbeitsdruck von 25 MPa ergibt. Der O-Ring muss für Temperaturen zwischen -20 und +100 Grad Celsius geeignet sein. Außerdem werden die Verbindungen einer Vakuum- und Druckimpulsprüfung unterzogen.


